Derby nichts für schwache Nerven

Das Württembergliga-Derby zwischen dem TSV Heiningen und dem TV Altenstadt war nichts für schwache Nerven. In einem umkämpften Spiel gewann der Gastgeber knapp mit 24:23 (15:13).

Trotz schönem Feiertagswetter kamen viele Zuschauer in die Voralbhalle. Sie sahen den Favoriten Heiningen mit seiner defensiven 6:0-Abwehr, die Geislinger mit der gewohnten, sehr offensiven 3:3-Abwehr. Die Staren spielten in Trauerflor und zu Spielbeginn gab es eine Schweigeminute zum Gedenken an Wolfgang Rothfuß.

Den besseren Start erwischten die Altenstädter und gingen mit 1:5 durch Zoltan Darvay und Daniel Glöckler in Führung. Anschließend dachten die Mannschaften sich wohl zu Beginn am Tag der Einheit die Abwehrarbeit nicht wörtlich zu nehmen. Es fielen die Tore auf beiden Seiten am Fließband und die Torhüter bekamen auch nichts zu fassen. Beim 4:8 wechselte bei Heiningen Michael Selch ins Tor und dieser sollte sich gleich gut einführen. Seine Glanzparaden ermöglichten Kontertore durch Robin Zöller und Jochen Schrag. Beim 8:8 war der Ausgleich geschafft und keine Mannschaft sollte sich mehr absetzen können. Nach der ersten Starenführung durch Zöller zum 10:9 sah sich TVA-Trainer Tippl zur Auszeit gezwungen. Kurz vor der Halbzeit nutzte Heiningen zwei Fehler der Gäste und konnte mit dem Pausenpfiff zum 15:13 treffen.

Altenstadt erwischte auch zur zweiten Halbzeit den besseren Start und konnte zum 16:16 durch Kreisläufer Alexander Reh ausgleichen. Es wurde nun endgültig zum ausgeglichenen und umkämpften Derby. Das 18:17 sollte vorerst die letzte Führung für Heiningen sein. Ruben Keller hielt seinen Kasten sauber und das nutzen seine Vorderleute zu drei Treffern in Folge zum 18:20. Nun erwachte auch bei den Heiningern der Kampfgeist und die Zuschauer sahen mehrere torlose Phasen. Das Spiel war geprägt von den zupackenden Abwehrreihen, was auch eine hitzige Stimmung auf den Tribünen nach sich zog. Heiningen konnte durch den jungen Steffen Wörner erstmals beim 21:21 wieder ausgleichen, doch Johannes Schiffmann traf sofort im Gegenzug. Dem Siebenmetertreffer zum 22:22 folgte eine vierminütige Torflaute. Die Spieler rieben sich an den Gegner auf und es häuften sich die Fehler auf beiden Seiten. Wieder war es dann Schiffmann, der die Altenstädter in seiner unnachahmlichen Art zum 22:23 in Führung brachte. Steffen Wörner mit einer Einzelleistung besorgte den Ausgleich und auf der anderen Seite war es nun Torwart Tim Wohlang, der die Altenstädter zur Verzweiflung brachte. Die Spannung war nun zum Greifen in der Luft. Nach einer Auszeit von Starencoach Graf 46 Sekunden vor dem Ende, konnte der TVA Dennis Bräunle nur siebenmeterreif stoppen. Diesen verwandelte Yannic Wohlang eiskalt per Heber zum umjubelten 24:23. Altenstadt hatte noch 30 Sekunden Zeit für den Ausgleich. Doch der finale Wurf ging knapp über das Tor und der Jubel auf Heininger Seite kannte nun keine Grenzen.

„Wir waren nicht clever genug und haben in den entscheiden Phasen die Bälle weggeworfen. Meine Mannschaft hat sich für ihr gutes Abwehrspiel nicht belohnt“ war TVA-Trainer Tippl nach dem Spiel sichtlich enttäuscht. Erleichterung dagegen bei Starencoach Marcus Graf: „Das war Derby pur. Altenstadts Deckung hat uns sehr gefordert, was wir leider nur teilweise gut gelöst haben. Mit Kampfgeist und dem größeren Siegeswille haben wir das Spiel noch umgebogen.“

Für Heiningen steht nun gleich am Samstag ein ganz schwerer Brocken bei Tabellenführer TSB Schwäbisch Gmünd an. Spielbeginn ist um 19.30 Uhr in der Großen Sporthalle Schwäbisch Gmünd.

 

TSV Heiningen: Tim Wohlang, Michael Selch; Robin Zöller (5), Julian de Boer (1), Dennis Bräunle (1), Kevin Brodbek, Yannic Wohlang (9/4), Alexander Neumaier (1), Matthias Koller, Steffen Wörner (2), Jochen Schrag (4), Tobias Frey (1), Max Günther

TV Altenstadt: Ruben Keller, Daniel Schäfer; Marco Härringer, Pascal Reutter, Zoltan Darvay (3), Alexander Reh (5), Nick Janz (2), Johannes Schiffmann (4), Felix Jetter, Engin Eroglu (3/2), Micha Bottek (1), Daniel Glöckler (5/2)

Schiedsrichter: Florian Liss (Herrenberg)/Rene Szomolay (Aidlingen)